How to Hügelbeet
Zugegeben, Hügelbeete machen erst einmal ordentlich Arbeit. Sie haben aber auch sehr viele Vorzüge, die das Arbeiten lohnt. Wer ein Hügelbeet anlegt, muss sich keine Gedanken mehr um seine Gartenabfälle machen. Denn sie können allesamt in solch ein Beet eingearbeitet werden und bilden so eine perfekte Basis für ein auffallendes Gemüse- oder Blumenbeet.
Ein Hügelbeet besteht zunächst einmal wie ein Hochbeet (einfach nur ohne dessen stützenden Rahmen) aus mehreren Schichten organischen Materials. Für Gemüse und anspruchsvolle Blütenträger ist das ein idealer Standort, denn sie können optimal mit Nährstoffen versorgt werden, zudem fällt bei der Zersetzung des organischen Materials viel Wärme an, die das Wachstum der Pflanzen fördert.

Welche Vorteile hat das Hügelbeet?
Hügelbeete eignen sich hervorragend für Regionen mit langen Wintern und Böden, die Nässe speichern. Bei diesen Voraussetzungen startet die Gartensaison erst spät im Jahr. Mit einem Hügelbeet, das in Richtung Nord-Süd angelegt werden sollte, kann man der Natur ein Stück weit ein Schnippchen schlagen. Denn das Hügelbeet erwärmt sich im Frühjahr schneller, weil die Sonne fast senkrecht auf die schrägen Seitenflächen scheint. Und durch den Verrottungsprozess im Innern fällt viel organisches Material an, dass sich schnell zersetzt und das Wachstum der Pflanzen unterstützt.

Warum Hügelbeete?
Die beste Jahreszeit für das Anlegen des Beets ist der Herbst, denn dann fällt viel natürliches Schnittgut und Laub an, das aufgeschichtet werden kann. Zudem kann sich das Material bis zum Frühjahr etwas setzen und damit komprimieren.
Ausgerichtet wird das Hügelbeet wie gesagt in Nord-Süd-Richtung. Die Breite liegt idealerweise zwischen 140 und 160 Zentimeter, die Länge bei um die vier Meter. Die Höhe des Schichtgutes sollte einen Meter nicht überschreiten, sonst muss der Hügel zu stark befestigt werden, was der Durchwurzelung schaden würde.Was genau muss getan werden?
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, wusste schon der griechische Dichter (und Bauer!) Hesiod. Daher muss zuerst einmal der Boden aufgebrochen werden. 40 Zentimeter Tiefe müssen das schon sein. Der ausgehobene Boden oder die Rasensoden werden später wieder eingearbeitet. Erst einmal wird der frisch ausgehobene Boden zur Abwehr von Wühlmäusen mit Maschendrahtzaun abgedeckt.

Nach dem Aushub geht es ans Aufschichten:
- Schritt 1:
Die unterste Schicht in dem Beet bilden Gestrüpp und grobe Pflanzenreste. Die Äste können ruhig so dick wie ein Unterarm sein. Diese Basis aus grobem Pflanzenmaterial sollte ungefähr 30 Zentimeter hoch sein.
- Schritt 2 :
Dann kommt (wie beim Hochbeet) eine Schicht Laub. Hier können auch die Grassoden vom Aushub eingearbeitet werden. Gleiches gilt für frischen Rasenschnitt, Brennesseln oder pflanzliche Küchenabfälle (keine tierischen, das zieht Ratten und Co. an). So entstehen verschiedene Schichten, die unterschiedlich schnell verrotten und über die kommenden fünf bis sechs Jahre fortlaufend Nährstoffe an das Beet abgebe. Denn so lange kann das Beet genutzt werden, danach ist es ausgelaugt und muss erneuert werden (wie ein Hochbeet).
- Schritt 3:
Sinnvoll kann die Zugabe unterschiedlicher Bodenhilfsstoffe wie Gesteinsmehle oder Bodenaktivatoren sein, um die Nährstoffe schneller und besser für die Pflanzen verfügbar zu machen.
- Schritt 4:
Darüber kommt eine Schicht aus Gartenkompost oder guter Blumenerde. Den Abschluss der Schichten bildet die ausgehobene Gartenerde mit einer Höhe von ungefähr 25 Zentimeter. Hier kann auch organischer Dünger wie Schafwollpellets oder Streudünger aus Rinderdung eingearbeitet werden.
- Schritt 5:
Dann wird das ganze nochmals fest geklopft, um die Haltbarkeit des Hügelbeets zu sichern.
Wieviel wässern?
Der Erfolg des Hügelbeets hängt entscheidend von der Wasserversorgung ab, denn die oberen Schichten können besonders leicht austrocknen. Auf dem Scheitelpunkt des Beetes daher am besten eine mehrere Zentimeter tiefe Rinne bilden, damit das Regen- und Gießwasser für das Gemüse ausreichend zur Verfügung steht. Perfekt ist übrigens ein im Beet verlegter Tropfschlauch, der kontinuierlich wässert.

Fruchtfolge beachten?
Da im Hügelbeet durch die Verrottung über mehrere Jahre immer wieder neue Nährstoffe freigesetzt werden, ist es für den Gemüseanbau mit Fruchtfolge ideal. Da zu Beginn die meisten Nährstoffe im Beet sind, beginnt man mit den Starkzehrer (siehe unser Blog-Artikel https://www.agrarshop-online.com/agrarblog-fruchtfolge-gemuesebeet.php
Zuerst kommen daher Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Zucchini oder auch Kartoffeln ins Beet. Für die Mittel- und Schwachzehrer bleiben genug Nährstoffe in den unteren Reihe übrig: Gurke, Kohlrabei, Radieschen und Porree werden auch dort ausreichend versorgt.
Einige Gemüsesorten sollte man wegen des vielen Stickstoffs übrigens im ersten Jahr auf keinen Fall pflanzen. Kandidaten die Stickstoff regelrecht sammeln sind beispielsweise Spinat, Salat und Petersilie. Dann würden ungesund hohe Nitratwerte entstehen.

Hügelbeet auch als Blumenbeet nutzbar
Hügelbeete werden vor allem als Gemüsebeet angelegt. Sie sind aber auch als Blumenbeete wunderschön anzusehen, wenn man denn den Platz im Garten hat. Hier fühlen sich auch empfindlichere Blühpflanzen wohl, auf deren Ansprüche besonders eingegangen werden kann.