Herbstputz statt Frühjahrsputz im Garten
Er ist ungefähr so unbeliebt wie der Frühjahrsputz: sein gleichnamiges Pendant im Herbst. Doch wer vor den ersten Frösten seinen Garten nochmals auf Vordermann bringt, spart sich im Frühjahr eine Menge Arbeit. Am schnellsten geht es natürlich an einem trockenen Tag mit hoffentlich etwas Sonnenschein.
Was gehört nun alles zum Herbstputz? Wir haben mal ein paar Aktivitäten zusammengestellt, die jedes Jahr im Herbst immer wieder anfallen.
Herbstputz, Tipp 1: Stark wachsende Laubhecken schneiden
Mit den richtigen Heckenscheren kein Problem: Hecken aus sommergrünen und winterharten Laubgehölzen wie Hain- oder Rotbuchen können zum Ende der Gartensaison noch einmal in Form gebracht werden. Jetzt ist es sogar einfacher, denn die Äste sind bereits dünner belaubt. Und ab dem 1. Oktober werden auch keine Singvögel mehr beim Brüten gestört, die Hecken können auch stark gekürzt werden. Ob Verjüngungsschnitt, also deutliches auslichten der Äste oder radikal auf den Stock setzen, hängt sehr von der einzelnen Pflanzenart ab. Haselnüsse beispielsweise, die stark austreiben, können auch jährlich auf den Stock gesetzt werden, also bis zur Wurzel geschnitten.

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Herbstputz, Tipp 2: Rasen in Form bringen Rasenkante abstechen
Über die Herbstdüngung für den Rasen haben wir hier ja bereits berichtet: Stichwort Kaliumdüngung. Wer sich für eine saubere Rasenfläche entscheidet, kann vor der Winterruhe die Rasenkanten noch einmal mit dem Kantenstecher in Form bringen, um die einzelnen Flächen im Garten voreinander abzugrenzen. Kantenstecher sind Geräte mit einem flachen Metallblatt in abgeschrägter oder abgerundeter Form und einer recht scharfen Schneide. Damit kann man Rand einschneiden und mit dem Spaten dann das Erdreich aus dem Rasenstück entfernen. Wer es kann bündig haben will, sollte ein langes Brett als Schablone auslegen. Dann noch die restlichen Wurzelenden mit der Hand oder dem Freischneider entfernen - und der Winter kann kommen.

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Herbstputz, Tipp 3: Herbstlaub vom Rasen entfernen
Die Tage werden immer kürzer: umso wichtiger ist es, dass die Rasenfläche das wenige Licht auch einfangen kann. Liegt zu viel Laub auf der Rasenfläche, dann sterben die Gräser auf den mit Blättern bedeckten Flächen ab. Daher ist es besser, sie zu entfernen. Übrigens auch von der Terrasse und in Einfahrten, denn da bilden die welken Blätter ganz schnell einen rutschigen Film und sind wirklich gefährlich.
Kleiner Tipp: Das Sammeln des Laubes auf dem Rasen kann gut der Rasenmäher samt Fangkorb übernehmen. Außerdem wird es zusätzlich vom Messer klein gehäckselt und mit dem letzten nährstoffreichen Rasenschnitt gemischt. Dieses Material lässt sich natürlich ideal kompostieren.

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Herbstputz, Tipp 4: Stauden teilen, entfernen, pflanzen
Stauden werden einfach mit einem Spaten in mehrere Stücke geteilt und an anderer Stelle im Garten wieder eingepflanzt. So behält man die Kontrolle über die Stauden im Garten, denn manche Arten breiten sich im Lauf der Saison sehr stark aus, während andere nach und nach verschwinden. Der Herbst ist dann die richtige Zeit, die Staudenbeete ganz nach eigenem Geschmack neu zu gestalten – denn die Teilung verjüngt und stärkt die übrig gebliebenen Pflanzen. Kranke Stauden am besten jetzt schon ganz abschneiden, statt bis zum Frühjahr zu warten. Und wer mag, füllt wie in Tipp 1 des Herbstputzes beschrieben, einfach Blumenzwiebeln in vorhandene Löcher füllen.

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Herbstputz, Tipp 5: Rosen auf den Winter vorbereiten
Blütenmumien – das Wort allein sagt alles. Da können Rosenbeete im Herbst einfach nicht mehr schön aussehen, wenn die verblühten Rosen schon so heißen. Zudem sind die Zweige der Stachelblüher so ineinander verwoben, dass sie ganz undurchdringlich geworden sind. Aber: Rosen überraschen ihre Gärtner immer wieder damit, dass sie selbst Anfang Dezember wieder in Blüte stehen.
Ein vorsichtiger Herbstputz ist dann das Beste, was dem Rosenbeet passieren kann. Der große Rückschnitt findet bei Rosen besser im Frühjahr zur Zeit der Forsythienblüte statt (siehe auch unser Artikel Rosen schneiden im Frühjahr)
Da jetzt im Herbst noch Nährstoffen vorhanden sind, die sich zum Winter hin in die Wurzel verlagern, sollte die Pflanze nicht bis auf den Stock gekürzt werden, weil erste Fröste dann in die offenen Schnittstellen eindringen und die Rosen schwer schädigen können.
Alte Blätter sollten dennoch wegen Schädlingsbefall wie Rosenrost aus dem Beet entfernt werden, denn sonst können sich die Neuaustriebe des kommenden Frühjahrs mit den Pilzsporen infizieren. Das gesäuberte Beet wird anschließend nochmals gut aufgelockert und von Unkräutern befreit. Zum Schluss etwas Blumenerde an dem Wurzelstock anhäufeln und wegen möglicher Frostgefahr mit Tannenreisig bedecken.

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Herbstputz, Tipp 6: Winterschutz für empfindliche Stauden
Nach dem Teilen das Schützen nicht vergessen. Spektakuläre Blüher wie die Garten-Montbretie (Crocosmia), (siehe auch unser blog-Artikel Montbretien) oder Königskerzen (unser blog-Artikel Königskerzen) sind relativ gut gewappnet gegen niedrige Temperaturen. Nasskalte Witterung überstehen sie meistens nicht. Deshalb sollte man sie mit am Boden dicht einpacken – übrigens auch eine wunderbare Wiederverwertung für das Herbstlaub der Laubhecken (siehe auch Tipp 1). Blätter isolieren nicht nur gegen aufkommende alte, sondern bieten auch Schutz gegen Feuchtigkeit. Wie bei einem Schindeldach leiten die aufgehäufelten Blätter die Feuchtigkeit von innen nach außen und das Wasser versickert am Rande des Laubhaufens im Boden.

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Herbstputz, Tipp 7: Alte und Kranke Bäume entfernen
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um Baummumien aus dem Garten zu entfernen. Eine schräge Fichte, die der nächste Herbststurm aus dem Erdreich hebt oder ein halb abgestorbener Obstbaum, der auseinanderfällt, sind solche Kandidaten. Stehen die Bäume frei und kann bei ihrem Fall niemand verletzt werden, können geschickte Gärtner selbst sägen. Sonst sollte man das Abholzen lieber einem Profi überlassen. Ob die Wurzel ausgefräst oder stehen gelassen wird ist schlicht und ergreifend Geschmacksache. Mit Efeu umrankt können auch solche Stumpfe zu Schmuckstücken werden.

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