Welsches Weidelgras
Wissenschaflicher Name: Lolium multiflorum Lam.
Das überwinternde bis zweijährige Obergras mit blattreichen Horsten gehört zu den leistungsfähigsten Gräserarten mit
vergleichsweise hohen Ansprüchen an die Nährstoffversorgung. Es hat im Vergleich zu den anderen Arten eine große,
in den letzten Jahren noch gestiegene Anbaubedeutung.
Die Neigung zu Auswinterung ist allgemein gering, jedoch können sowohl langanhaltende Kahlfröste als auch Fusariumbefall die Bestände empfindlich schwächen.
Dies führt regional zu unterschiedlichem Sortenverhalten, so dass der standortgerechten Sortenwahl besondere Bedeutung zukommt.
Auf die Erfahrungen der regionalen Beratungsstellen wird hingewiesen. Der Anbau des Welschen Weidelgrases erfolgt im Feldfutterbau in Reinsaat aber auch
in kurzlebigem Kleegras oder sonstigen Gemengen.
Bei guter Massenbildung in der Anfangsentwicklung bringt das Welsche Weidelgras hohe Erträge in den ersten Schnitten, so dass die Nutzung des ersten bzw.
des ersten und zweiten Schnittes mit nachfolgendem Umbruch und Anbau einer Zweitfrucht erfolgen kann. Einige Sorten haben jedoch eine etwas ausgeglichenere
Ertragsleistung; das heißt, im Vergleich zum Sortimentsdurchschnitt erreichen ihre Erträge in der ersten Hälfte der Vegetation annähernd den relativ hohen
Sortimentsdurchschnitt, in der zweiten Hälfte überschreiten sie ihn aber deutlich.
Neben der üblichen Nutzung mit nur einer Überwinterung kann unter bestimmten Bedingungen auch eine zweijährige Nutzung sinnvoll sein, wobei im zweiten Nutzungsjahr gewisse
Ertragseinbußen in Kauf genommen werden müssen.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013