Beschreibung von PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee
Bei der Schaf- und Kleintierweide handelt es sich um eine artenreiche Grünlandmischung für die mittlere bis intensive Nutzungsintensität.
Diese Mischung zeichnet sich bei Etablierung besonders durch die Beimengungen der Futter-Zichorie (Cichorium intybus) und des Spitzwegerichs (Plantago lanceolata) aus.
Diese Kräuterarten sind in der Tiergesundheit von hoher Bedeutung und können Atemwegserkrankungen (Spitzwegerich) sowie Magen-Darm-Erkrankungen (Futter-Zichorie) vorbeugen.
14,0 % Dt. Weidelgras mittel, tetraploid
13,0 % Knaulgras spät
20,0 % Rotschwingel (für Futterzwecke)
18,0 % Wiesenrispe
8,0 % Weißes Straußgras
10,0 % Weißklee
9,0 % Futter-Zichorie
8,0 % Spitzwegerich
Zusammensetzung_von PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 14% Deutsches Weidelgras
Deutsches Weidelgras
Wissenschaftlicher Name: Lolium perenne
Das ausdauernde Deutsche Weidelgras ist für die Futternutzung die bedeutendste Gräserart. Es findet überwiegend
in Dauergrünlandmischungen Verwendung und gedeiht mit Ausnahme von allzu trockenen Lagen auf allen Böden. Das Deutsche Weidelgras reagiert
empfindlich gegenüber Kahlfrost, lang andauernder Schneebedeckung und Spätfrösten, verfügt aber in Abhängigkeit von der Sorte über ein sehr
gutes Regenerationsvermögen. Es ist ein ausgesprochenes Weidegras, mit guter Verträglichkeit für Tritt und häufigen Verbiss. Auch für die
Schnittnutzung ist es gut geeignet. Seine Ansprüche an die Nährstoffversorgung, insbesondere mit Stickstoff, sind hoch.
Das Sortiment des Deutschen Weidelgrases besitzt hinsichtlich Entwicklungsrhythmus und Wuchstyp eine große Variationsbreite, so dass bei dieser
Art der Nutzwert besonders von der richtigen Sortenwahl abhängt. Um den Sortenvergleich zu erleichtern, sind die Sorten nach dem Zeitpunkt des
Ährenschiebens gruppiert und innerhalb der Gruppen alphabetisch angeordnet.
Frühere Sorten sind wegen ihres raschen Wachstums vor allem für den Feldfutterbau geeignet. In Dauergrünlandmischungen tragen ausdauernde
frühe Sorten aufgrund ihres raschen Wachstums zur frühen Weidereife einer Ansaat bei. Die späten Sorten sind besonders für Dauerweideansaaten geeignet,
da sie im Frühjahr nicht so schnell altern und in der Regel eine gleichmäßige Ertragsverteilung über das Jahr hin aufweisen.
Sorten, die sich durch eine gute Winterhärte und überdurchschnittliches Regenerationsvermögen auszeichnen, werden als Sorten mit Mooreignung mit dem
Prädikat -M- gekennzeichnet. Die M-Vergabe erfolgt durch eine Länderarbeitsgruppe und wird in die Sortenempfehlungen der Standardmischungen aufgenommen.
In regelmäßigen Abständen werden von den Landwirtschaftskammern Informationsblätter zur Zusammensetzung der Qualitätsstandardmischungen herausgegeben.
Diesen wurden die Informationen zur Mooreignung der hier mit -M- gekennzeichneten Sorten entnommen.
Um die Ausdauer der Sorten von Deutschem Weidelgras - als wichtige Eigenschaft für das Dauergrünland - künftig noch besser beschreiben zu können,
werden seit der Aussaat 2006 alle Sortenanmeldungen bundesweit in speziellen Beobachtungsprüfungen auf ihre Moor- und Höhenlageneignung im Rahmen
der Wertprüfung angebaut.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 13% Knaulgras
Knaulgras
Wissenschaftlicher Name: Dactylis glomerata
Das ausdauernde Obergras mit hohen, dichten Horsten hat im Vergleich zu den anderen Gräserarten eine mittlere Anbaubedeutung.
Das Knaulgras ist vergleichsweise früh in seiner Entwicklung, sehr massenwüchsig, winterhart aber spätfrostgefährdet und ausgesprochen
unempfindlich gegen Trockenheit. Abgesehen von zu feuchten Standorten ist es sehr anpassungsfähig und bis in die Hochgebirgslagen anzutreffen.
Dabei eignet es sich sowohl für die Schnitt- als auch für die Weidenutzung und, auf trockenen Standorten als Mischungspartner zu Klee und Luzerne,
für den Feldfutterbau. Wegen der starken Verdrängungswirkung gegenüber langsamer wachsenden Untergräsern sollte der Knaulgrasanteil in Mischungen
nicht zu hoch bemessen werden. Späte, niedrigwachsende Typen sind für die Weidenutzung vergleichsweise besser geeignet.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 20% Rotschwingel
Rotschwingel
Wissenschaftlicher Name: Festuca rubra
Der Rotschwingel ist ein ausdauerndes Untergras, dessen Sorten in drei Gruppen eingeteilt werden.
Für die landwirtschaftliche Nutzung kommt nur der Ausläuferrotschwingel (rubra, genuina) mit einer Chromosomenzahl von 2n = 56 in Betracht.
Er ist relativ winterhart und stellt geringe Ansprüche an Boden und Klima. Zu meiden sind jedoch extrem trockene, nasse oder nährstoffarme Standorte.
Der Ausläuferrotschwingel findet somit Verwendung als Narbenbildner auf ärmeren, leichten oder moorigen Standorten, auf denen anspruchsvollere Arten
wie Deutsches Weidelgras oder Wiesenrispe nicht sicher gedeihen. Er verträgt scharfe Beweidung und ist bedingt auch für die Wiesennutzung geeignet.
Seine Bedeutung als Mischungspartner für Ansaaten intensiv zu nutzender Bestände ist rückläufig. In Mischungen für raue und ungünstige Standorte ist
er jedoch unentbehrlich. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung ist der Ausläuferrotschwingel auch für nichtlandwirtschaftliche Zwecke verwendbar.
Die beiden anderen Gruppen, Horstrotschwingel und Rotschwingel mit kurzen Ausläufern, finden ausschließlich im nichtlandwirtschaftlichen Bereich Verwendung.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 18% Wiesenrispe
Wiesenrispe
Wissenschaftlicher Name: Poa pratensis
Das ausdauernde Untergras mit unterirdischen Ausläufern hat im Vergleich zu anderen Gräserarten, vor allem für langjährig zu nutzende Ansaaten,
eine große Anbaubedeutung. Bei guter Anpassungsfähigkeit an Boden und Klima, ausreichender Winterhärte, Trittfestigkeit sowie Mähverträglichkeit
ist die Wiesenrispe narbenbildender Bestandteil in Mischungen für Wiesen und Weiden, ausgenommen nasse Lagen mit schweren, kalten Böden.
Aufgrund ihrer sehr langsamen Anfangsentwicklung kann sie sich in Neuansaaten gegenüber konkurrenzkräftigeren Arten zunächst nur schwer
durchsetzen. Infolge der Ausläuferbildung vermag sie jedoch später hohe Anteile am Bestand einzunehmen. Neben der Verwendung im landwirtschaftlichen
Bereich hat die Wiesenrispe eine große Bedeutung in Mischungen für nichtlandwirtschaftliche Nutzung.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 8% Weißes Straußgras
Weißes Straußgras
Wissenschaftlicher Name: Agrostis stolonifera
Das Straußgras gehört zu den formenreichsten Gräserarten, hat aber eine vergleichsweise geringe Anbaubedeutung. Für landwirtschaftliche Nutzung kommt vor allem das Weiße Straußgras in Frage. Das ausdauernde, aber verdrängungsgefährdete Untergras mit unterirdischen Ausläufern entwickelt sich im Anfang zögernd und schiebt spät die Rispen. Es ist unempfindlich gegen Kälte und Nässe, sollte aber nur in Mischungen für Dauerwiesen und -weiden in nährstoffreichen, feuchten bis nassen Lagen verwendet werden.
Die übrigen Straußgrasarten haben ihren Nutzungsschwerpunkt im nichtlandwirtschaftlichen Bereich. Dabei kommt dem Roten Straußgras (Agrostis capillaris L.) auf ärmeren Böden und in Höhenlagen eine gewisse Bedeutung als Futtergras zu.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 10% Weißklee
Weißklee
Wissenschaftlicher Name: Trifolium repens
Der ausdauernde, niedrig wachsende Weißklee mit oberirdischen Ausläufern hat im Vergleich zu anderen Kleearten noch eine relativ große Anbaubedeutung. Ausdauer,
genügende Winterhärte, gute Anpassungsfähigkeit, Tritt- und Vielschnittverträglichkeit sowie rasches Nachwuchsvermögen machen den Weißklee zur wichtigsten Kleeart
für das Dauergrünland, insbesondere für Weiden und weidefähige Kleegrasgemische. Für Wiesennutzung ist er nur bedingt geeignet, da er in obergrasreichen Wiesen
infolge Lichtmangels zurückgedrängt wird. Ferner kann er als Untersaat zur Gründüngung angebaut werden, wobei insbesondere die niedrig bleibenden Sorten beim
Mähdrusch weniger stören. Sein Anteil am Bestand geht mit zunehmender Intensivierung zurück. Er versagt auf sehr trockenem Boden.
Wie einige andere Kleearten, enthält auch der Weißklee ein Glukosid, aus dem sich unter bestimmten Voraussetzungen Blausäure entwickeln kann. Widersprüchliche Angaben
liegen vor, ob und in welchem Umfang durch Verfüttern frischen Pflanzenmaterials gesundheitliche Schädigungen der Tiere hervorgerufen werden können. In der vorliegenden
Beschreibenden Sortenliste wird der Anteil blausäurehaltiger Pflanzen beschrieben.
Wie auch bei Rotklee sind zwei Weißkleesorten auf ihre Eignung für Begrünungszwecke geprüft und zugelassen worden. Infolge ihres völlig anderen Wuchs- und Ertragsverhaltens
werden diese Sorten ausschließlich für Begrünungszwecke im Landschaftsbau Verwendung finden. Die Beschreibung weicht deshalb auch von der anderer Weißkleesorten ab.
Quelle: Beschreibende Sortenliste, Futergräser, Esparsette, Klee, Luzerne 2013
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 9% Futter Zichorie
PG 8 Schaf- und Kleintierweide mit Kräutern & Klee enthält 8% Spitzwegerich