Der Winterjasmin – ein Gast aus China
Auch er gehört zu den wenigen frostharten Winterblühern in unseren Breitengraden und öffnet bei milden Temperaturen zu Jahresbeginn seine gelben Blüten: der Winter-Jasmin. Neben den gelben Blüten sticht auch das auffallend grüne Holz der Pflanze ins Auge.
Der Winter-Jasmin (Jasminum nodiflorum) stammt aus China und gehört botanisch zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In ihrer Heimat wächst die Pflanze vor allem an Hängen und tiefen Schluchten, gerne auch mit dichtem Bewuchs.
Das besondere dabei ist, dass der Winterjasmin sehr unterschiedliche Wuchsformen annehmen kann. Er wächst als Kletterpflanze und gleichwohl als Bodendecker – es kommt einfach auf die Hilfe an, die man der Pflanze anbietet. Soll er in die Höhe wachsen benötigt er eine andere Hilfe denn als Pflanze, die am Boden wächst.
Soll es in die Höhe gehen, so wächst der Winter-Jasmin als Spreizklimmer: Solche Pflanzen nutzen andere Pflanzen, Rankhilfen oder auch Mauern, um empor zu wachsen, ohne dabei Wurzeln zu bilden (wie das beispielsweise Efeu tut). Er ist ein relativ flach wurzelnder Strauch, der eher in die Breite denn in die Höhe wächst. Mit Rankhilfen kann er dennoch ein Höhe von 2,5 bis 3 Metern erreichen.
Die Blüten erscheinen von Januar bis April bevor der Strauch seine Blätter austreibt. Sie sind leuchtend gelb und sehen den Blüten der Forsythie recht ähnlich. Im Gegensatz zu dieser bietet der Winterjasmin den frühen Insekten wie gehörnter Mauerbiene oder der blauen Holzbiene jedoch reiche Nahrung, wenn noch wenig anderes blüht.
Er braucht im Verlauf des Gartenjahres kaum Pflege außer einem gelegentlichen Rückschnitt nach der Blüte im Frühjahr, das fördert das Austreiben neuer Triebe. Den Zeitpunkt des Rückschnitts ist wichtig, denn der Winter-Jasmin blüht am vorjährigen Holz.
Trotz seiner Frostbeständigkeit ist ein geschützter Standort zu empfehlen, damit er eine natürliche Rankhilfe hat – er eignet sich beispielsweise besonders gut zum Begrünen von Zäunen, Mauern und Hauswänden. Er bevorzugt einen nährstoffreichen Boden ohne direkte Sonnenbestrahlung und kommt sogar mit schattigen Standorten zurecht - dort blüht er allerdings nicht so üppig.
Übrigens ist der Winterjasmin so vielseitig, dass er auch im Kübel auf Balken und Terrasse eine gute Figur macht. Hier kann er eben als Bodendecker eingesetzt werden. Die Vermehrung ist in diesem Falle einfach, denn die Triebe wurzeln an, wenn sie den Boden berühren (so genannte Absenker).
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