Kalium macht den Unterschied
Sattgrüner, dichter Rasenteppich schon im Frühling? Dafür können Gartenfreunde im Herbst eine Menge tun! Dauerhafte Pflege übers Jahr und eine zielgerichtete Herbstdüngung mit Kalium helfen, genau das zu erreichen.
Herbstrasendünger: Kaliumanteil macht den Unterschied
Rasendünger ist nicht gleich Rasendünger: Im Herbst braucht der Boden eine andere Zusammensetzung der Nährstoffe als im Frühling oder Sommer. Für Pflanzen ist in der späten Jahreszeit der Nährstoff Kalium entscheidend. Kalium macht die Pflanzen widerstandsfähig gegen Frost und Trockenheit sowie Pilzerkrankungen. Ein kaliumbetonter Dünger ist daher besonders wichtig für die Rasendüngung im Herbst.
Neben Kalium enthält ein hochwertiger Herbstdünger weitere Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat. Sie kräftigen die Pflanzenzellen und Wurzeln und sorgen so für einen Rasen, der es auch mit Unkräutern aufnehmen kann.
Allerdings enthält ein Herbstdünger im Vergleich zu einem Dünger für den Frühling oder Sommer erheblich weniger Stickstoff. Ein hoher Stickstoffgehalt im Dünger treibt das Wachstum der Gräser an: Das ist vor der Winterruhe nicht erwünscht, denn starkes Wachstum kurz vor ersten Frösten macht die Gräser weich und damit anfällig für Krankheiten und Frostschäden. Daher die klare Empfehlung: im Herbst den Rasen mit einem kaliumbetonten Rasendünger düngen.
Mit der richtigen Vorbereitung auf Erfolgskurs bei der Herbstdüngung
1. Mähen
Vor dem Düngen die Rasenfläche aufräumen, Äste entfernen und Laub oder Moos wegrechen, falls vorhanden. Sonst klebt der Dünger eventuell daran fest und kann nicht seinen Dienst tun. Daher sollte der Rasen auf ungefähr fünf bis sechs Zentimeter Höhe gekürzt werden, damit das Substrat ungehindert verwertet werden kann.
2. Düngen
Nach dem Schneiden dem Rasen zwei bis drei Tage Zeit geben, um die Mähwunden zu schließen, damit der Dünger die angeschnittenen Gräser nicht verbrennen kann. Danach das Düngersubstrat mit der Hand oder dem Streuwagen gleichmäßig auf der Fläche verteilen.
3. Wässern
Rasenflächen sind Monokulturen und die sind eines: ständig durstig. Eine regelmäßige Bewässerung des Rasens ist daher Pflicht, das gilt insbesondere für den Zeitpunkt nach der Düngung. Bis sich das Granulat vollständig aufgelöst hat und die Nährstoffe von der Rasenpflanze aufgenommen werden, braucht der Rasen viel Wasser – ganz gleich ob organischer oder mineralischer Dünger verwendet wurde.
Sobald sich das Granulat ganz aufgelöst hat, können Kinder oder Haustiere die Fläche unbesorgt benutzen.
Der richtige Zeitpunkt für die Herbstdüngung
Und wann ist der beste Zeitpunkt für eine Rasendüngung im Herbst? Der Anwendungszeitraum orientiert sich vor allem daran, ob ein mineralischer oder ein organischer Rasendünger genutzt wird.
Organische Dünger bestehen aus tierischen und/oder pflanzlichen Stoffen. Die Nährstoffe aus organischem Dünger müssen für Pflanzen erst einmal durch die Mikroorganismen im Boden zersetzt werden. Die Nährstoffe werden danach langsam über einen längeren Zeitraum an den Boden abgegeben. Da Mikroorganismen weder Kälte noch Hitze beziehungsweise Trockenheit mögen, ist für organische Herbstrasendünger der optimale Zeitraum August bis einschließlich Oktober. Denn dann ist der Boden noch warm genug, dass die Mikroorganismen ihre Arbeit tun. In kühlen Regionen wie Mittelgebirgen kann die Düngung früher erfolgen.
Bei einem mineralischen Herbstrasendünger ist der ideale Düngezeitpunkt später, am besten von September bis Dezember. Die Nährstoffe in mineralischen Herbstrasendüngern sind so zusammengestellt, dass die Rasengräser sie bis zu einer Bodentemperatur von zehn Grad aufnehmen können. Da mineralische Dünger sich durch die Bodenfeuchtigkeit auflösen, können die Pflanzen unmittelbar darauf zugreifen.
Lückenschluss im Rasen: Da hilft der beste Herbstrasendünger nicht
Nach heißen Sommern mit wenig Regen zeigen sich oft kahle Stellen in den Rasenflächen. Sind die Gräser bereits abgestorben, hilft der beste Dünger nichts. Ran an die Reparatursets und kahle Stellen besser mit Nachsaat-Mischungen einsäen.