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Spalierobst: Schnittverträgliche Obstbäume in großer Formenvielfalt

Spalierobst: Schnittverträgliche Obstbäume in großer Formenvielfalt

Ob an der Hausfassade oder frei stehend im Garten: zum Spalier gezogene Obstbäume haben eine lange Tradition. Und passen auch in den kleinsten Garten oder auf den Balkon.

Spalierobst löst jedes Platzproblem für Obstfreunde

Spalierobst ist ideal für kleine Gärten. Es braucht wenig Platz und hat ein charakteristisches Aussehen. Neben der Blütenpracht im Frühjahr und der reichen Ernte im Spätsommer oder Herbst lässt es sich auch gut pflegen.

Apfel, Birnen, Kirschen – viele Obstarten der Gattung Prunus lassen sich in Form entlang eines Gitters ziehen. In der Regel handelt es sich um veredelte Sorten. Um Spalieräpfel und Spalierbirnen zu pflanzen, ist der Herbst die beste Zeit. Etwas frostempfindliche Obstarten wie Pfirsiche, Aprikosen und Feigen pflanzt man besser im Frühjahr. Den geeigneten Standort für die jeweilige Obstsorte suchen und erstmal das Spalier befestigen.

Blühender Apfelspalier am Stabmattenzaun
Blühender Apfelspalier am Stabmattenzaun

Der richtige Standort ist entscheidend

Birnen, Pfirsiche und Aprikosen können beispielsweise gar nicht genug Sonne bekommen. Daher stehen sie am besten an Süd- und Südwestwänden, vor allem in den rauen Lagen der Mittelgebirgen. Mit etwas Glück können hier selbst Feigen an knalligen Sonnenstandorten gedeihen. Äpfel mögen heiße Sonnenplätze nicht so sehr, ihre Früchte verlieren dort an Aroma. Starke Hitze fördert zudem den Befall von Äpfeln mit Mehltau.

Süßkirschen wiederum mögen eine sonnige Südwand, wachsen dort aber häufig zu stark. Das ist nur etwas für Gärtner, die gerne die Gartenschere zücken. Allerdings: das ständige Schneiden mag die Süßkirsche wiederum gar nicht. Eine Westwand ist daher eher ihr Ding. Dann müssen Gärtner auch nicht so viel schneiden.

In (fast) frostfreien Regionen wachsen Äpfel auch vor einer Südost- oder Ostwand. Sauerkirschen mögen eine Westlage, können in mildem Klima aber auch an Ostwänden gut gedeihen. Vorsicht: Im Winter sind Ostwände mitunter problematisch Denn eisiger Wind kommt meist aus östlicher Richtung. Und da eine Ostwand im Regenschatten des Hauses liegt, ist sie ein eher trockener Standort, was viele Obstsorten nicht schätzen.

Solitär Spalierbaum
Solitär Spalierbaum

Wann wird Spalierobst gepflanzt?

Das ist je nach Obstart und Bodengegebenheiten unterschiedlich. Wie bereits geschrieben, werden Äpfel und Birnen am besten im Herbst gepflanzt, frostempfindlichere Arten wie Pfirsiche oder Aprikosen besser im Frühjahr. Ist der Boden am Haus sehr verdichtet, steinig, sandig oder tonhaltig, dann sollte die Pflanzgrube recht groß ausfallen (circa 80 bis 100 cm breit und 60 bis 80 cm tief). Wurzelnackte Bäumchen oder Containerware vorher für einen halben Tag in einen Wasserbottich stellen und eventuell verletzte Wurzeln entfernen. Die Bäumchen beim Pflanzen so in die Grube setzen, dass sie ungefähr so hoch stehen wie vorher im Container. Die Pflanzgrube nach dem Setzen mit Humus oder nährstoffreicher Blumenerde füllen, je ärmer der Aushub, desto besser die Erden. Ist die Pflanzgrube aufgefüllt, den neuen Setzling mit viel Wasser gießen.

Nahaufnahme Apfelbaum am Spalier
Nahaufnahme Apfelbaum am Spalier

Spalierobst schneiden

Der Mitteltrieb des Obstgewächses bleibt stehen und alle anderen senkrecht noch oben wachsenden starken Triebe werden entfernt. Einige Seitentriebe im Anschluß vorsichtig waagerecht biegen und am Gerüst befestigen. Kräftige Triebe, die sich aus den Seitentrieben entwickeln am besten entfernen und die schwächeren Triebe Einkürzen auf circa 10 bis 15 Zentimeter. Für Hobbygärtner, die im Obstbaumschnitt weniger geübt sind, gibt es in Baumschulen bereits vorgeformtes Spalierobst zu kaufen. Die sind zwar teurer als ein konventioneller Baum, den man selbst veredelt, weil das Formgeben in Handarbeit gemacht wird. Dafür erhält man einen Baum, dessen Hauptäste bereits in der passenden Höhe und dem richtigen Winkel zum Stamm stehen und in nächster Zeit nur einen Erhaltungsschnitt brauchen.

Obstbäume selbst veredeln

Wer ein geschickter Gärtner ist, kann sich natürlich selbst ans Veredeln von Obstbäumen wagen. Beim Veredeln werden zwei verschiedene Pflanzen mit ihren Eigenschaften dauerhaft miteinander vereinigt. Die Unterlage dient als Wurzelteil und bestimmt die Standfestigkeit, die Höhe und das Wachstum der späteren Pflanze. Die Wunschsorte, der so genannte Reiser, wird als Austrieb mit der Unterlage verbunden und bildet dann die neue Pflanze. Merke: Obstbaum = Obstsorte + Obstbaum-Unterlage. Veredelt werden sollten nur Pflanzen der gleichen Art oder ähnliche Gehölze miteinander. Im Prinzip kann jeder Baum am Spalier erzogen werden, wenn er noch jung genug ist. Damit Sie das Spalierobst von Beginn an richtig erziehen, also in die gewünschte Form bringen können, pflanzen Sie am besten einjährige, höchstens zweijährige Bäumchen.

Für kleine Spaliere am sinnvollsten Sorten wählen, die auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt werden, in der Regel werden sie als Spindelbaum oder Schlanke Spindel verkauft.

Werden größere Flächen als Spalier gezogen, besser eine Unterlage wählen die als Busch bezeichnet wird. Die gewählten Exemplare sollten Seitentriebe in Höhe der Knie haben, damit man sie gut am Spalier erziehen kann, wie das Fachwort lautet.

Fotocredits:
shutterstock_1935800230.jpg/O de R
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Panoramabild:
shutterstock_1107060878.jpg/Stephen Barnes