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Rooftop-Farming: Die haben Nutzpflanzen auf der Hütte  

Rooftop-Farming: Die haben Nutzpflanzen auf der Hütte  

Auf den Dächern dieser Welt blüht, wächst und gedeiht es – und es werden immer häufiger Nutzpflanzen kultiviert. Das heißt dann Rooftop-Farming.  

Die haben Nutzpflanzen auf der Hütte

  

Von Paris bis Singapur: Auf den Dächern dieser Welt blüht, wächst und gedeiht es – und es werden nicht nur Gräser, sondern immer häufiger Nutzpflanzen kultiviert. Das nennt sich dann neudeutsch Rooftop-Farming.

Dachgarten-Nutzpflanzen
Dachgarten mit Nutzpflanzen
 

Dabei sind Dachfarmen (so die wörtliche Übersetzung) eigentlich ein sehr altes Konzept: Schon die geheimnisvollen hängenden Gärten der Semiramis im alten Babylon waren auf Dachterrassen angelegt. Die neuen Konzepte stehen also in der langen Tradition der sieben Weltwunder der Antike. Wenn das kein Ansporn für die Zukunft ist. 

Dachgarten-Nutzpflanzen
Dachgarten mit Pflanzsäcken
 

Dachgärten werden heute als eine Lösung für viele Probleme in städtischen Regionen gesehen: heizen Städte im Sommer stark auf, liefern begrünte Dächer Kühle und Feuchtigkeit. Im Winter halten die Pflanzen die Wärme zurück und speichern auch die Feuchtigkeit. Sind die Pflanzen zusätzlich noch Nutzpflanzen wie in den nachfolgenden Beispielen, gibt es für Stadtbewohner frische und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen und extrem wenig Wasserverbrauch.

Warschauer-Dachgarten
Dachgarten über Warschau
 

Der Anbau auf einem Dachgarten (siehe auch unser Artikel „Grüne Lunge in der Stadt“ über Dachbegrünung im blog) braucht eigentlich nur wenige Dinge. Flachdächer, die als Anbaufläche genutzt werden sollen, brauchen eine Dachneigung von zwei Prozent Gefälle für den Abfluss des Wassers in ein Bewässerungssystem, das als Kreislauf gemanagt wird. Die Oberfläche des Daches muss mit Wurzelschutz-Bahnen und Schutzvlies geschützt werden. Für eine extensive Begrünung sollte das Dachsubstrat auf acht Zentimeter Höhe aufgeschüttet werden. Zusätzlich werden Bewässerungseinrichtungen wie Tropf-Schläuche, Mikro-Sprinkler und weitere Technik benötigt. Je nach Lage kann nur Sonnenlicht genutzt werden oder/und eine LED-Beleuchtung zugeschaltet werden. 

Nachfolgend eine Liste interessanter nationale und internationale Projekte als Anregung zum Thema:

   

Nature urbaine in Paris

 

In Paris ist auf dem Dach der Halle 6 der Messehdie größte rooftop-Farm Europas entstanden. Auf rund 14.000 Quadratmetern, das ist ungefähr der Raum von zwei Fußballfeldern, gedeihen hier Obst, Gemüse und Kräuter. Bis zu einer Tonne frische Lebensmittel produziert der Innenstadt-Acker namens „Nature Urbane“. In einem Zeitungsbeitrag der britischen Zeitung The Guardian sagte Pascal Hardy von der Betreiberfirma Agripolis zur Eröffnung im Jahr 2020: „Wir wollen die Menschen im Südwesten der Stadt ernähren und dazu beitragen, die Lebensmittelmeilen zu reduzieren.“

   

Altmarktgarten auf dem Job-Center in Oberhausen

Nachhaltige und regionale Lebensmittel in der Stadt produziert auch das Job-Center in Oberhausen – das Gebäude wurde bereits bei der Planung entsprechend angelegt. Mit dem Projekt soll die Vernetzung von Gebäudetechnologie und Haustechnik in der nachhaltigen regionalen Lebensmittelproduktion erprobt werden. Auf rund 1.000 Quadratmetern werden unter der Aufsicht des Forschungsbereich des Fraunhofer Instituts „Umsicht“ Obst, Gemüse und Kräuter nachhaltig angebaut. Der Dachgarten produziert überwiegend mit der Gewinnung von Regenwasser über einen geschlossenen Kreislauf gekoppelt mit der Wärmegewinnung aus dem Bürogebäude.

 

Montreal

Das größte kommerzielle Dachgewächshaus der Welt befindet sich auf einem ehemaligen Lagerhaus in einem halb-industriellen Viertel der kanadischen Stadt Montreal. Jeden Morgen pflücken die Mitarbeiter frisches Gemüse und packen es in speziellen Behälter, mit denen es in der ganzen Provinz Quebec verschickt wird. Rund 20.000 Körbe wöchentlich werden derzeit online bestellt. 

   

Amsterdam

Der Schiblock ist ein Bürogebäude, in dem mittlerweile rund 80 kreative Unternehmen ansässig sind. Auf dem Dach dieses Gebäudes ist mit dem „Dakakker“ eine 1000 Quadratmeter große Farm entstanden, auf der Gemüse und Obst angebaut und Bienen gehalten werden. 

 

Singapur

Schon vor mehr als zehn Jahren wurde in Singapur mit dem Unternehmen „Comcrop“ die erste kommerzielle Dachfarm gegründet. In dem Stadtstaat, der über extrem wenig Fläche verfügt und nur ein Prozent seiner Fläche überhaupt landwirtschaftlich nutzt, wird wieder mehr Obst- und Gemüse in Hydrokultur angebaut, um damit Lieferwege und Energie zu sparen. Denn der Stadtstaat muss mehr als 90 Prozent aller Lebensmittel, die seine Bürger verbrauchen, importieren und ist damit extrem abhängig.

Fotocredits:
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