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Microgreens: die volle Kraft des Keims

Microgreens: die volle Kraft des Keims

Microgreens sind Gemüse- oder Kräuterkeimlinge, die jeder anbauen kann. Geerntet wird bereits nach zwei bis drei Wochen. Und das ohne Garten, einfach auf der Fensterbank

Die volle Kraft des Keims

Microgreens sind im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Was ist nun dran an dem neuen Super-Food? Vielleicht hilft erst mal die Übersetzung, die zwar erheblich weniger spektakulär ist, als der Name vermuten lässt aber klar macht, worum es eigentlich geht: nämlich um Keimlinge.

Microgreen klingt natürlich spannender, irgendwie nach Pflanze im Reagenzglas. Gerade das Wort „Micro“ – also sehr klein – erinnert an Labore, Pipetten & Co. Greens wiederum sind im Englischen der Überbegriff für Gemüse, also die ganze Palette an Gemüsepflanzen, Kultur- und Wildkräuter. Microgreens sind demnach Gemüse- und Kräuterkeimlinge, die bereits als wenige Tage alte Pflänzchen geerntet und frisch gegessen werden.

Dieser neue Garten- und Essens-Trend stammt wie viele Trends aus den USA. Auslöser für diese Entwicklung ist der Wunsch nach einer gesunden Ernährung mit frischen Lebensmittel, die man auch ohne Balkon und Garten ernten kann.

Keimlinge per Paketversand
Keimlinge per Paketversand

Der zeit- und platzsparende Anbau ist neben der geballten Menge an Nährstoffen, die ein Keimling in sich trägt um zu wachsen, das große Plus der Microgreens. Eine Schale zum Anziehen auf der Fensterbank reicht völlig aus, um die gesunden Fitmacher anzubauen. Ohne Düngen, Unkraut jäten und andere Arbeiten sind die Microgreens je nach Pflanzenart in zwei bis drei Wochen zum Verzehr bereit.

Hoher Vitamin- und Nährstoffanteil im Keim

Kräuter- und Gemüsekeimlinge tragen im Vergleich zum ausgewachsenen Gemüse einen vielfach höheren Anteil an Vitaminen und Nährstoffen in sich. Die Blättchen sind beispielsweise reich an Vitamin C (gut für die Imunabwehr) oder den B-Vitaminen (Nervennahrung). Auf der Nährstoffseite sind beispielsweise Kalzium für die Knochen, Eisen für die Blutbildung und Zink, das gegen Entzündungen hilft. Außerdem sind Microgreens reich an Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen und Aminosäuren.

Vom Küchenbrett aufs Brot
Vom Küchenbrett aufs Brot

Welche Pflanzen eigenen sich zum Anbau?

Das ist eine Frage des Geschmacks und der Geduld. Die Keimlinge von Erbsen wachsen beispielsweise sehr schnell und bieten alle essentiellen Aminosäuren sowie die Vitamine A, B1, B2, B6 und C. Fenchel-Blätter wiederum enthalten wie die spätere Knolle viele ätherische Öle, Kieselsäure und Flavonoide, das sind Pflanzenfarbstoffe, die eine wichtige Rolle im Stoffwechsel vieler Pflanzen haben. Neben der hohen Konzentration an Nährstoffenspricht vor allem der platz- und zeitsparende Anbau für Microgreens. Sie brauchen lediglich ihre Schale zum Anwachsen und eine regelmäßige Versorgung mit Wasser, das mit Nährstoffen angereichert ist. Und im Durchschnitt ist bereits nach zwei bis drei Wochen Erntezeit. Auf dem Teller landen dann superfrische, selbst angebaute Produkte: nachhaltiger geht es kaum.

Für eilige Leser: 12 leckere Microgreens

  • Senf
  • Radieschen
  • Rote Beete
  • Erbsen
  • Basilikum
  • Weizengras
  • Rucola
  • Buchweizen
  • Koriander
  • Kerbel
  • Fenchel
  • Brokkoli

Welches Saatgut eignet sich für Microgreens?

Für Liebhaber frischer Blätter eignen sich natürlich vor allem schnellwüchsige Arten und Sorten wie Schnittsalate, Senf, Brokkoli, Kresse, Bohnen, Minze, Pak Choi, Rauke, Brunnenkresse, Buchweizen, Rotkohl, Radieschen, Blumenkohl, Basilikum, Amaranth, Fenchel, Dill, Koriander oder Kerbel, aber auch Sonnenblumenkernen, Erbsen und Weizengras führen schnell zum Erfolg. Rote Bete gehört zu den Microgreens mit der längsten Wachstumszeit. Große und harte Kerne und Samen wie die von Erbsen, Bohnen, Buchweizen oder Sonnenblumen sollten vor der Aussaat über Nacht in Wasser eingeweicht werden, um die Keimung zu beschleunigen. Wichtiger Tipp für das Aussäen: Samen sehr sich dicht setzen, da die Pflänzchen ja im Keimstadion bereits geerntet werden. Man braucht also im Vergleich zum Gartenbeet relativ viel Saatgut. Und niemand muss sortenrein säen, sinnvoll ist nur, dass die Keimzeit der unterschiedlichen Samenarten ähnlich lang ist. Dann steht einer individuellen Lieblingsmischung nichts im Wege.

Microgreens auf der Fensterbank
Microgreens auf der Fensterbank

Microgreens anbauen: wie geht das?

Microgreens werden ähnlich ausgesät wie Gemüse in einem Gartenbeet. Wichtiger Tipp: Samen sehr sich dicht setzen, da die Pflänzchen ja im Keimstadion bereits geerntet werden. Man braucht also im Vergleich zum Gartenbeet relativ viel Saatgut. Und niemand muss sortenrein säen, sinnvoll ist nur, dass die Keimzeit der unterschiedlichen Samenarten ähnlich lang ist. Dann steht einer individuellen Lieblingsmischung nichts im Wege. Für die Anzucht sind Anzuchtschalen mit Abzugslöchern am besten geeignet, es kann im Prinzip aber jeder flachen Schale genützt werden, im Notfall auch ein Auflaufform. Circa 2 cm feinkrümelige Anzuchterde einfüllen, einsäen, mit dem Wassersprüher einfeuchten, auf die Fensterbank stellen und los geht es. Darauf achten, ob Licht- oder Dunkelkammer angebaut werden, bei letzten sollte mit einer zweiten Schale gleicher Größe abgedunkelt werden. Tipp: Frisches und zimmerwarmes Leitungswasser zum Geißen nutzen – Wasser aus der Regentonne kann keimbelastet sein.

Sind die Pflänzchen nach vier bis sechs Tagen deutlich gewachsen, Deckel abnehmen. Nach weiteren 10 bis 14 Tagen bilden sich die ersten echten Blattpaare – dann sind die Keimling schon erntereif. Circa einen Centime über der Erde abschneiden und sofort verwenden.

Das Risiko beim Anbau von Microgreens: Schimmelbildung. Das geschieht, wenn zu viel gewässert wird. Ein Sprühflasche gerade zu Beginn der Keimung, hilft das richtige Maß zu finden. Erst kurz vor der Ernte vertragen die Pflänzchen nämlich eine größere Menge Wasser.

Fotocredits:

Shutterstock_1640911654.jpg/Rostig
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