Gartenkalender November
Das Jahr nähert sich seinem Ende – und das zeigen uns die Pflanzen in Wald, Feld und unserem Garten ganz deutlich. Bäume verlieren ihre bunt gefärbten Blätter, im Garten werden immer mehr Gehölze ganz kahl und auch Wiesen und Rasen sehen aus, als ständen sie kurz vor dem Winterschlaf. Der Winter steht vor der Tür – und damit auch die ersten Fröste.
Es wird also Zeit, den Garten winterfest zu machen und frostempfindliche Pflanzen vor den niedrigen Temperaturen zu schützen. Wer wissen möchte, wie kalt es für seine Pflanzen sein darf, der kann sich an den sogenannten USDA-Klimazonen orientieren. Dieser internationale Standard für die Beurteilung der Winterhärte von Pflanzen wurde vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium, dem US Department of Agriculture herausgegeben: daher der Name USDA-Klimazonen. Nach dem US-Muster wurde auch für Deutschland in den 80er-Jahren eine entsprechende Karte erarbeitet, die unterschiedliche Winterhärtezonen ausweist. Die sind numerisch von 1 bis 13 sortiert, der deutschsprachige Raum liegt in den Zonen 6a bis 8b. Die Frostverträglichkeit - auch als Winterhärtegrad bezeichnet - findet sich oft auf dem Kaufetikett der Pflanze, sonst vorsichtshalber beim Händler nachfragen.
Sonnenschein und Frost lassen Pflanzen vertrocknen
Bei Pflanzen, die nur bedingt winterhart sind, sollte vor allem der Wurzelbereich nicht einfrieren. Eine Schicht aus Laub, Stroh, Reisig oder Rindenmulch kann die Pflanzen schützen. Besonders empfindliche Arten am besten zusätzlich mit Gartenvlies oder einem Jutesack schützen. Dabei darauf achten, beim Einpacken keine Triebe abzubrechen.
Auch wenn es merkwürdig klingt: im Winter vertrocknen viele Pflanzen. Das geschieht dann, wenn bei Frost über einen längeren Zeitraum die Sonne scheint. Gerade bei Immergrünen verdunsten die Nadeln Wasser, die Wurzeln können jedoch aus der gefrorenen Erde kein Wasser ziehen.
Dieses Frosttrockenheit genannte Phänomen trifft häufig Nadelbäume und Rhododendren oder auch Küchenkräutern. Um die Pflanzen zu schützen, am besten Reet- oder Weidematten um die Pflanze wickeln und mit Bambusstäben stützen. Zusätzlich Laub in die Umhüllung füllen, dann können Frost und Sonne der Pflanze nicht mehr schaden.
Beete mit Laubschicht schützen
Mulch oder Laub, das jetzt ja in rauen Mengen vorhanden ist, schützen auch Beete vor Frost. Die Schicht sollte nicht zu dick sein, im Durchschnitt reichen fünf Zentimeter. Ist die Schicht zu dick, besteht die Gefahr, dass die Blätter anfangen zu faulen. Damit die Blätter beim ersten Herbststurm nicht nur durch die Gegen fliegen, etwas Kompost darüber streuen, das beschwert und hält die Blätter am Boden. Aus dem Rasen das Laub besser wegharken, denn sonst besteht auch hier die Gefahr der Fäulnis. Wer bereits im September daran gedacht hat, fährt auch mit einer Gründüngung gut durch den Winter.
Kübelpflanzen versorgen
Kübelpflanzen lassen sich in winterharte und frostempfindliche Pflanzen unterscheiden. Winterharte Pflanzen können draußen stehen bleiben, sollten aber vor harten Frösten geschützt werden. Wichtig: Pflanzen in Kübeln sind immer gefährdet, da ein Gefäß ganz durchfrieren kann, was im Erdreich nur bei hohen Minustemperaturen geschieht.
Kübel daher an eine windgeschützte und regenfreie Hauswand stellen – am besten auf eine warme Unterlage (das kann auch Styropor sein). Den Topf zum Schutz mit Jute, Kokos oder Noppenfolie umwickeln. Eine Alternative wäre, den Topf in eine stabile Kiste zu stellen und den Zwischenraum zwischen Kiste und Topf mit Füllmaterial wie Rindenmulch auffüllen. Um die Stämme der Pflanzen herum kann eine Extraschicht Laub nicht schaden, dann friert der Topf nämlich nicht durch.
Kübelpflanzen die keinen Frost vertragen wie Hibiskus, Bougainvillea, Engelstrompete (Datura) oder Kamelie müssen wärmer gestellt werden. Beispielsweise in den Hausflur, einen hellen Keller oder ein gut isoliertes Gewächshaus. Das optimale Quartier ist hell (Photosynthese läuft weiter, siehe unser Artikel) und kühl (damit die Pflanzen eine Ruhepause einlegen und möglichst nicht austreiben). Im Schnitt liegt die optimale Temperatur zwischen fünf und fünfzehn Grad. Wer kein passendes Winterquartier hat, kann seine großen Töpfe auch auslagern. Viele Gärtnereien bieten einem Überwinterungsdienst an.
Stauden schneiden: ja oder nein?
Viele Gartenliebhaber schneiden ihre Stauden im Herbst radikal ab. Das ist in den meisten Fällen von der Pflanze her gesehen gar nicht notwendig, sie überwintern in einem nicht „frisierten“ Zustand ohne Frostschäden. Und in den jetzt häufig sehr kahlen Gärten können gerade verblühte Stauden sehr schön aussehen – beispielsweise im Raureif (siehe unsere Fotos). Die vertrockneten Pflanzenteile bieten zudem vielen Insekten Schutz beim Überwintern. Von daher: einfach mal nicht so ordentlich sein und der Natur ihren Lauf lassen.
Laub vom Rasen
Und ein letztes Mal (wahrscheinlich) in diesem Jahr: Laub vom Rasen abrechen. Es ist überall als Winterschutz willkommen, nur nicht auf dem Rasen. Unter einer dicken Laubschicht fangen Rasengräser an zu faulen.